Impuls Innenentwicklung

Das Schweizer Stimmvolk hat sich 2013 für das revidierte Raumplanungsgesetz (RPG) ausgesprochen. Die erste Etappe (RPG 1) trat am 1. Mai 2014 in Kraft und verlangt, dass sich unsere Städte und Gemeinden nach innen entwickeln, statt ihre Bauzonen weiter auszudehnen. Doch die Siedlungsentwicklung nach innen ist komplex. Die eidgenössischen Räte beschlossen deshalb 2016 den Impuls Innenentwicklung. Über den auf fünf Jahre (2016–2020) ausgelegten und bis 2025 verlängerten Impuls Innenentwicklung sollten vor allem Städte und Gemeinde Hilfe bei der Siedlungsentwicklung nach innen erhalten: durch Beratung, gute Beispiele und Weiterbildung.

EspaceSuisse (früher VLP-ASPAN) ist seit Jahren in der Beratung, Weiterbildung und im Aufbau einer Beispielssammlung engagiert. Deshalb wurde der Verband 2016 vom Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) beauftragt, sein entsprechendes Angebot auszubauen.

2019 stellte sich angesichts des nahenden Endes des Impulses die Frage, ob und falls ja in welcher Form der Impuls fortgeführt werden solle. Unter federführender Begleitung durch das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) evaluierte das Beratungsbüro INFRAS von September 2019 bis Januar 2020 den Impuls Innenentwicklung. In seinem Evaluationsbericht vom Februar 2020 kommt INFRAS zum Schluss, dass der Impuls ein sachlich relevantes, nützliches und effizient erbrachtes Leistungsangebot ist. Entsprechend empfahl das Büro, das Angebot um fünf Jahre bis 2025 zu verlängern.

Der Ausschuss der Delegationsvorsitzenden der Tripartiten Konferenz (TK) beschloss an seiner Sitzung vom 5. März 2020, den Impuls auf Basis des positiven Evaluationsergebnisses um fünf Jahre (2021–2025) verlängert. Das vorrangige Ziel soll auch künftig sein, die Gemeinden bei der Umsetzung des RPG 1 zu unterstützen.

Der Impuls Innenentwicklung wird unterstützt von:

  • Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK
  • Bau-, Planungs- und Umweltdirektoren-Konferenz BPUK
  • Schweizerischer Gemeindeverband SGV
  • Schweizerischer Städteverband SSV
  • EspaceSuisse Schweizer Verband für Raumplanung

EspaceSuisse: Beratung, gute Beispiele und Weiterbildung in Innenentwicklung

EspaceSuisse erbringt im Rahmen des Impuls Innenentwicklung folgende Leistungen:

  • Beratung: Experten-Team unterstützt Gemeinden

In der Beratung unterstützt EspaceSuisse seit 2012 mit einem spezifischen Angebot in raumplanerischer Beratung Städte und Gemeinden bei der Siedlungsentwicklung. Im Fokus stehen schwierige Planungsprozesse und festgefahrene Situationen. Dank des Impulswurde die Beratung personell, regional und inhaltlich verbessert. Ausserdem kommen die Expertinnen und Experten vermehrt in der Romandie und im Tessin in Einsatz.

  • Gute Beispiele: finden und bekannt machen

Die Sammlung guter Beispiele zur Innenentwicklung wird laufend ausgebaut und professionalisiert. Alle Interessierte finden Zugang über die 2018 lancierte Plattform für Innenentwicklung densipedia.ch. Darauf werden regelmässig gute Beispiele zur Innenentwicklung und Verdichtung attraktiv und verständlich aufbereitet. Zusätzlich werden gute Beispiele der Innenentwicklung in unseren Fachmagazinen thematisiert. In der Publikation INFORAUM wird seit 2016 in der Rubrik «Z.B.» regelmässig ein Beispiel vorgestellt und vertieft. Anfang 2017 wurde im Dossier RAUM & UMWELT der «IRAP-Kompass Innenentwicklung» vorgestellt (vgl. Publikationen).

  • Weiterbildung: Planungskompetenz schaffen

EspaceSuisse greift in der Aus- und Weiterbildung verstärkt Fragen der Innenentwicklung auf: etwa im Jahr 2016 mit den Kongressen zu «Innenentwicklung und Recht» und 2017 zu «Verdichtung – zwischen Qualität und Rendite», Tagungen zu Ortsdurchfahrten im Dorfkern (2019) oder zur Siedlungsentwicklung nach innen in Zweitwohnungsgemeinden (2021) sowie in Seminaren zu «ISOS und Verdichtung» oder zur Siedlungsqualität – sowohl in der Deutsch- als auch in der Westschweiz.

Erfolgreich nach innen Entwickeln: Beiträge und gute Beispiele

Stetten AG: Auf einer Brache entstanden ein Dorfzentrum mit revitalisiertem Bach und neuem Dorfplatz. Foto: H. Haag, EspaceSuisse

Siedlungen nach innen entwickeln: Der Handlungsbedarf ist gross

Innentwicklung ist komplexer als das Bauen auf der grünen Wiese. Sie erfordert Wissen und Verhandlungskompetenz.

Die Tripartite Konferenz (TK), in der Bund, Kantone, Städte und Gemeinden vertreten sind, forderte schon 2014 im Bericht «Das 3x3 der nachhaltigen Siedlungsentwicklung», dass sich der Bund gemeinsam mit Kantonen und Gemeinden für die Innenentwicklung engagieren und an der Umsetzung von RPG 1 beitragen soll Mit dem Impuls Innenentwicklung (2016–2020, verlängert von 2021–2025) kam das Parlament dieser Forderung  nach.

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